Das Passivhaus

Haustechnik

Ein Passivhaus hat nur einen sehr geringen Heizwärmebedarf von maximal 10 W/m². Bei einem Einfamilienhaus mit 200 m² Wohnfläche entspricht dies also einer Heizlast von 2.000 W (also 2 kW). Das gleiche Gebäude nach Standard der aktuellen Energie-Einsparverordnung (EnEV) errichtet, würde vergleichsweise eine Heizlast von 8 bis 10 kW verursachen. Dieser Bedarf ist also so gering, dass im Prinzip das durch die Fenster einfallende Sonnenlicht, die abgegebene Körperwärme der Bewohner, die Strahlungswärme von Beleuchtung und elektrischen Geräten und die beim Kochen entstehende Abwärme zur Beheizung ausreichen. Ein 20 m² großer Raum mit einer resultierenden Heizlast von 200 W könnte also beispielsweise durch zwei 100 W Glühbirnen "beheizt" werden.

Hauptbestandteil der Haustechnik ist eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, welche Lüftungswärmeverluste verhindert und gleichzeitig für den hygienisch notwendigen Mindestluftwechsel und somit für ein hervorragendes Raumklima sorgt. Diesem Lüftungsgerät wird in aller Regel ein Erdreichwärmetauscher vorgeschaltet, der einerseits für eine Erwärmung der Zuluft im Winter und andererseits für eine Kühlung in den Sommermonaten sorgt.

Zur Erzeugung und Bereitstellung der geringen "Rest-Heizenergie" werden meist so genannte "Abluft-Wärmepumpen-Kompaktgeräte" eingesetzt, die alle erforderlichen Komponenten der Haustechnik in einem Gerät vereinen. Auch der Einsatz von Pellets-Primäröfen oder Festholz-Grundöfen ist prinzipiell möglich.

Zur Warmwassererzeugung werden meist Solaranlagen (Solarthermie) in Form von Flach- oder Röhrenkollektoren eingesetzt.

Eine weitere, sehr reizvolle Möglichkeit zur Energiebereitstellung und damit Einbindung in die Haustechnik sind Luft- oder Hybridkollektoren. Für weitergehende Informationen hierzu verweise ich auf meinen Beitrag mit dem Thema "Solare Luftsysteme".